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Mike Stekhoven & Willie Odendaal

Modderfontein

Hallo, ich bin Mike Stekhoven und zusammen mit Willie Odendaal und einem leidenschaftlichem Team bauen wir Bio-Zitronen, Orangen, Oliven und Rooibos hier auf dem historischen Bauernhof Modderfontein an. Viehzucht darf dabei auch nicht fehlen.

Die Geschichte vom Bauernhof Modderfontein reicht zurück bis ins Jahr 1725. Modderfontein war der erste Bauernhof der durch die niederländische Ost-Indien Kompanie (VOC) hier im Zitrus-Tal gegründet worden ist. Im Jahr 2001 haben wir Modderfontein übernommen und mit der Restaurierung der historischen Gebäude des Hofes begonnen. Gleichzeitig starteten wir das enorme Vorhaben, den vernachlässigten Bauernhof auf biologische Prinzipien umzustellen. Wenn man mich fragt, was ökologischer Landbau ist, sage ich ihnen, dass er im Grunde genommen eine ganzheitliche Art der Nahrungsmittelproduktion ist und gleichzeitig versucht, die umliegenden Landschaften zu erhalten, indem er Systeme einsetzt, die denjenigen der Natur so nahe wie möglich kommen. Biobauern versuchen, die Natur so weit wie möglich zu erhalten, indem sie praktische, aber gleichzeitig umweltschonende Praktiken anwenden, wie z.B. mechanische Unkrautbekämpfung anstelle von Herbiziden und die Förderung von schädlingsverzehrenden Insekten, anstatt künstliche chemische Pestizide einzusetzen.

Interview mit Willie

Ist dies eine gute Region, um Bio-Zitrusfrüchte anzubauen?
Willie: Hier auf dem Bauernhof Modderfontein haben wir aufgrund unserer Lage in der Nähe des Atlantiks und der Bergregion genau das richtige Mikroklima, um biologische Zitronen und Orangen anzubauen. Was Sie brauchen, sind warme, trockene Sommertage und kalte, nasse Winter ohne Frost und das ist, was wir hier finden.

Worin besteht der größte Unterschied zwischen ökologischem und nicht-ökologischem Landbau?
Willie: Konventionelle Landwirtschaft kann auch als Rezeptanbau bezeichnet werden, was bedeutet, dass man, wenn man alle Anweisungen befolgt, normalerweise erfolgreich ist. Bei Bio ist es ganz anders, man passt sich ständig an, rekalibriert sich neu.... man muss am Ball bleiben und kreativ sein.

Was hast du im Laufe der Jahre gelernt?
Willie: Um ehrlich zu sein, bin ich entspannter geworden und habe erkannt, dass die Natur eine großartige Möglichkeit hat, sich zu fixieren. Ich habe gelernt, nicht sofort zu handeln, sondern zu warten, gesunde Böden zu sichern und hier die einheimische Natur zu stimulieren, um das Gleichgewicht in den Obstgärten wiederherzustellen.

Würdest du jemals zu konventionell zurückkehren?
Willie: Das würde ich nicht tun wollen, obwohl der biologische Landbau harte Arbeit ist und viel kostet. Ich habe von Mike jedoch gelernt, dass ich es mehr als eine Investition sehen muss. Die gesunden Böden, die wir gebaut haben, sind nicht nur für uns heute von Wert, sondern auch für zukünftige Generationen, die dieses Land morgen erben werden.

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Boden

Der Boden hier ist eher sandig und deshalb müssen wir Böden bauen. Eine gesunde Bodenumgebung wird durch die Verwendung von Gülle unserer Kühe und agrarische Abfälle zur Herstellung von Kompost geschaffen. Dies hilft beim Aufbau von organischem Bodenmaterial, das wiederum als Fruchtbarkeitsfaktor angesehen werden kann. Die Verwendung von Kompost trägt auch dazu bei, die Bodenerosion und damit den Nährstoff- und Wasserverlust zu minimieren.

Artenvielfalt

Ein großer Teil unseres Landes ist ein Naturgebiet, das reich an lokaler Flora und Fauna ist. Wir sehen eine große Auswahl an Tieren, darunter verschiedene Antilopen, Klippschliefer, Affen und natürlich viele Vögel und Insekten. Imker lieben es, ihre Bienenstöcke hierher zu bringen, da es ein sicherer Hafen für ihre Bevölkerung ist. Im Gegensatz zu unseren konventionellen Nachbarn bleiben die Bienen dauerhaft auf unserem Gelände. Da wir einige alte Gebäude auf unserem Land haben, sehen wir oft Fledermäuse, die dort ihr Zuhause finden. Wir fördern dies so weit wie möglich, da Fledermäuse viele Motten fressen und das hilft, die Raupenpopulation in unseren Obstgärten niedrig zu halten. Einer der frechsten Besucher sind Paviane, die vom Berg herunterkommen, um einen süßen Leckerbissen zu genießen, und deshalb pflanzen wir unsere köstlichen Navel- Orangen so weit wie möglich von ihnen entfernt an. Was wir bemerken, ist, dass sie die säuerlichen Zitronen nicht wirklich mögen, also haben wir sie näher an den Wohnort der Paviane gepflanzt, und das hilft sicherzustellen, dass sie nicht weiter auf das Land wandern.

In der Vergangenheit haben wir auch viele junge Bäume an die kleine Ducker- Antilope verloren, was ein wenig Kopfschmerzen verursachte. Diese Verluste sind aber überschaubar, schätze ich, wenn man sich dazu entscheidet, um nicht alles einzuzäunen.

Gesellschaft

Eines der Dinge, auf die wir besonders stolz sind, ist, dass wir unsere Aktivitäten so gesteuert haben, dass wir unsere 55 Mitarbeiter das ganze Jahr über beschäftigen können. Für sie ist die Arbeit auf einem Biobauernhof viel härter, aber auf der anderen Seite auch eine sicherere, chemikalienfreie Umwelt. Für ca. 20% unserer Mitarbeiter stellen wir Wohnungen zur Verfügung. Darüber hinaus haben wir ein Junior-Management-Programm eingerichtet, bei dem die Mitarbeiter Managementtrainings erhalten, damit sie kleine Teams führen können. Wenn es darum geht, den Arbeitnehmern eine Stimme zu geben, haben sie einen speziellen Arbeitsausschuss eingerichtet, der eine ausgezeichnete Möglichkeit ist, Probleme anzugehen und zu verbessern.

Klima

Wie bei allen Früchten sind Zitrusbäume in Sachen Energie auf Mutter Natur angewiesen! Daher sind die dominierenden Energieeinträge in der Landwirtschaft indirekt und stammen aus der Herstellung und dem Transport von Düngemitteln (insbesondere Stickstoff) und Pestiziden. Je nach Kultur können diese bis zu 80% des Energieeinsatzes ausmachen. Da wir biologische Zitrusfrüchte anbauen (also keine chemischen Düngemittel, Pestizide oder andere Agrochemikalien verwenden), ist es nicht verwunderlich, dass unsere Bio-Orangen und Zitronen wesentlich energieeffizienter sind als unsere konventionelle Nachbarn.

Darüber hinaus verfügen wir über Solarmodule, die unsere Wasserpumpaktivitäten in der Nähe des Staudamms antreiben, und wir liefern unsere Produkte nach Europa per Seefracht und nicht per Luftfracht.

Wasser

Die Tatsache, dass wir hochwertigen Kompost verwenden, ermöglicht es uns, viel Wasser zu sparen. Nur um Ihnen eine Vorstellung zu geben, können wir problemlos mit einem Drittel weniger Wasser arbeiten als unsere konventionellen Nachbarn im Tal. Es ist nicht verwunderlich, dass nach der schweren Dürre, die wir 2018 in dieser Region erlebt haben, viele konventionelle Landwirte sich dafür entscheiden, mit Kompost zu arbeiten, um ihren Wasserverbrauch zu senken.

Bei der Wasserversorgung verlassen wir uns auf das Wasser, das von der Schlucht hinunterfließt, den nahegelegenen Olifanten-Fluss und ein Bohrloch, das wir kürzlich gebohrt haben. Das Wasser wird in einen neuen Damm gepumpt, den wir gebaut haben, und von dort aus gelangt das Wasser durch High-Tech-Wasser sparende Tropf- und Sprühbewässerungssysteme zu den Bäumen.

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